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Was ist eine API – und warum ist sie so wichtig für die digitale Welt?

  • valentin9943
  • 16. Apr.
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 16. Apr.



In unserem letzten Blogartikel haben wir gezeigt, wie künstliche Intelligenz (KI) in Unternehmen konkrete Mehrwerte schafft – etwa durch automatisierte Prozesse, smarte Services oder datenbasierte Entscheidungen. Doch eine Frage wurde dabei nur am Rande gestreift: Wie genau kommt KI eigentlich in die Anwendung – z. B. in eine App?

Die Antwort lautet in vielen Fällen: über eine API.


APIs sind das Rückgrat moderner Softwareentwicklung. Sie sorgen im Hintergrund dafür, dass verschiedene Systeme miteinander sprechen, Daten austauschen oder gemeinsam Funktionen nutzen können. Ohne APIs wäre die digitale Welt, wie wir sie kennen, nicht denkbar.


Ob Wetter-App, Online-Shop oder KI-Lösung – überall sind APIs im Spiel. Und sie gewinnen immer mehr an Bedeutung – gerade für Unternehmen, die Prozesse vernetzen, digitale Services schaffen oder externe Tools integrieren möchten.



Was ist eine API – einfach erklärt

Laut Wikipedia„Eine Programmierschnittstelle häufig nur kurz API genannt (von englisch application programming interface, wörtlich ‚Anwendungs­programmier­schnittstelle‘), ist ein Programmteil, der von einem Softwaresystem anderen Programmen zur Anbindung an das System zur Verfügung gestellt wird.“


Eine API (Application Programming Interface) ist also eine Art Vermittler zwischen zwei Software-Systemen. Sie definiert, wie Programme miteinander kommunizieren – also welche Datenformate genutzt werden, welche Funktionen verfügbar sind und wie Anfragen gestellt werden müssen.


Ein Beispiel aus dem Alltag: Wenn du in einer App nach dem Wetter suchst, fragt die App nicht direkt bei einem Wetterdienst-Mitarbeiter an. Sie nutzt eine API, um automatisiert die aktuellen Wetterdaten abzurufen – in einem festen Format, das beide Seiten verstehen.

So können externe Programme auf Daten oder Funktionen eines anderen Systems zugreifen, ohne die dahinterliegende Logik zu kennen oder verändern zu müssen.



Welche Arten von APIs gibt es?

Nicht alle APIs sind gleich. Je nach Einsatzgebiet und Zugriffsrechten unterscheidet man zwischen verschiedenen Typen:


1. Öffentliche APIs (Public APIs)

Diese Schnittstellen sind frei zugänglich – z. B. für Entwickler, die externe Dienste wie Google Maps, OpenWeather oder Zahlungsanbieter integrieren möchten.


2. Private APIs

Nur intern nutzbar – etwa für die Kommunikation zwischen internen Systemen, Apps oder Datenbanken innerhalb eines Unternehmens.


3. Partner APIs

Für ausgewählte Partnerunternehmen freigegeben. Häufig genutzt in B2B-Kooperationen, z. B. zwischen Plattformanbietern und Dienstleistern.


4. Composite APIs

Diese kombinieren mehrere Schnittstellen zu einer einzigen API – nützlich, wenn mehrere Systeme gleichzeitig angesprochen werden müssen, z. B. bei komplexen Workflows.



Wie kommuniziert eine API?

APIs funktionieren in der Regel über das Web – konkret per HTTP (also über das Internetprotokoll, wie auch Webseiten). Dabei werden Daten häufig im JSON-Format übertragen.

Die wichtigsten Begriffe:

  • GET – ruft Daten ab (z. B. „Liefere mir die Kundendaten“)

  • POST – sendet neue Daten (z. B. „Erstelle einen neuen Auftrag“)

  • PUT – aktualisiert bestehende Daten

  • DELETE – löscht Daten

Ein modernes API-Design orientiert sich oft am REST-Prinzip (Representational State Transfer), das einfach, schlank und weit verbreitet ist. Alternativen wie GraphQL oder SOAP kommen je nach Anforderungen ebenfalls zum Einsatz.



Warum APIs für Unternehmen so wichtig sind

APIs sind der Schlüssel zur digitalen Transformation. Sie ermöglichen es, Prozesse zu automatisieren, Systeme zu vernetzen und neue digitale Geschäftsmodelle zu schaffen – ohne alles neu zu programmieren.


Typische Anwendungsfelder:

  • Datenintegration: Verknüpfung von CRM, ERP, Buchhaltung, Webshop & Co.

  • Partneranbindung: Logistikunternehmen, Zahlungsdienstleister, Lieferanten

  • App-Entwicklung: Nutzung externer Dienste für Karten, Login, Analyse

  • Automatisierung: Schnittstellen zwischen Softwaretools (z. B. mit Zapier oder Make)

  • Plattform-Ökosysteme: APIs als Grundlage für digitale Marktplätze oder Self-Service-Portale



Praxisbeispiel: Die STM KI – per API direkt in die App integriert

Ein besonders anschauliches Beispiel ist unsere STM KI, die wir für das mittelständische Unternehmen STM aus Malsch entwickelt haben – vorgestellt im letzten Blogartikel.

Die KI erkennt automatisch Schadstellen wie Risse oder Schlaglöcher auf Straßenfotos, bewertet den Schaden und liefert passende Produktempfehlungen sowie technische Informationen.

Damit diese Funktionen dort zur Verfügung stehen, wo sie gebraucht werden – direkt auf der Baustelle – wurde die STM KI über eine API in die STM App integriert.


So funktioniert’s in der Praxis:

  • Ein Mitarbeitender fotografiert eine Schadstelle mit dem Smartphone.

  • Die App sendet das Bild über die API an die STM KI.

  • Die KI analysiert das Bild, trifft eine Entscheidung und sendet die Ergebnisse zurück – inklusive Produktempfehlung, Verarbeitungshinweisen und Sicherheitsdatenblatt.


Dank der API ist die KI in Echtzeit verfügbar – schnell, mobil und unkompliziert. Und genau das ist der große Vorteil: APIs machen komplexe Technologien wie KI nutzbar – direkt in der Praxis, ohne Umwege.



FAQ: Häufige Fragen zu APIs

Muss man selbst eine API programmieren können?Nicht zwingend. Viele Softwarelösungen bringen bereits fertige APIs mit – man muss sie nur nutzen. Für individuelle Anforderungen können erfahrene Entwickler eine passende API entwickeln oder bestehende APIs anbinden.


Sind APIs sicher?Ja – wenn sie richtig implementiert sind. Gute APIs nutzen Authentifizierungsmechanismen (z. B. API-Keys oder OAuth), sind verschlüsselt und dokumentiert. Gerade bei sensiblen Daten ist Sicherheit entscheidend.


Was kostet die Entwicklung einer API?Das hängt vom Umfang ab. Viele Softwarelösungen bringen bereits fertige APIs mit – man muss sie nur nutzen. Eine eigene Schnittstelle zu entwickeln kann schon mit 2.000-5.000€ realisiert werden, komplexe API-Infrastrukturen kosten entsprechend mehr – lohnen sich aber durch Zeitersparnis und Effizienzgewinne oft schnell.



Fazit: APIs sind das digitale Rückgrat moderner Unternehmen

APIs machen Software flexibel, erweiterbar und vernetzbar – und genau das brauchen Unternehmen im digitalen Zeitalter. Sie ermöglichen Automatisierung, Innovation und Geschwindigkeit.

Egal ob intern zur Effizienzsteigerung oder extern zur Kundenbindung – wer auf APIs setzt, schafft sich einen echten Wettbewerbsvorteil.

Die Technik dahinter mag komplex erscheinen – der Nutzen ist es nicht: APIs sparen Zeit, senken Kosten und machen Unternehmen digital zukunftsfähig.

 
 
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